Das von Benjamin Graham bereits in den 1950er Jahren eingeführte Prinzip der Diversifikation hat in der modernen Finanztheorie eine bedeutende Rolle gespielt.
Stefan Kühn, renommierter Finanzexperte von SK Coaching, hat sich intensiv mit diesem Prinzip auseinandergesetzt und Grahams grundlegende Aussage zur Diversifikation im Kontext der Modernen Portfoliotheorie (MPT) und der quantitativen Wertpapieranalyse untersucht.
Im Mittelpunkt seiner Betrachtungen stehen die Effektivität der Diversifikation und deren Auswirkungen auf verschiedene Portfolios, wobei er insbesondere auf die unterschiedlichen Diversifikationseffekte eingeht.
Unterschiedliche Diversifikationseffekte
Ein zentraler Aspekt, den Stefan Kühn darstellt, sind die unterschiedlichen Diversifikationseffekte für verschiedene Arten von Portfolios. Er untersucht ETFs, Aktien im S&P500 sowie spezifische Branchen wie Pharma- und Energieaktien. Dabei wird deutlich, dass Diversifikation grundsätzlich wirksam ist, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Eine optimale Diversifikation wird in der Regel erreicht, wenn das Portfolio etwa 15 Positionen umfasst. Ab diesem Punkt nimmt der Diversifikationseffekt ab und es kommt zu einer Überdiversifikation.
Diversifikationseffekte von ETFs und S&P500
Von besonderem Interesse ist die Analyse der Diversifikationseffekte von ETFs im Vergleich zum S&P500.ETFs, die bereits eine breite Diversifikation aufweisen, zeigen tendenziell geringere Diversifikationseffekte im Vergleich zu Einzelaktien im S&P500.Der S&P500 hingegen erreicht sein Diversifikationsoptimum bei etwa 15 Aktien, was auf die spezifische Struktur dieses Index zurückzuführen ist. Darüber hinaus zeigt der Vergleich verschiedener Branchen, dass unterschiedliche Branchen unterschiedliche Diversifikationseffekte aufweisen, was auf die inhärenten Risiken und Chancen dieser Branchen zurückzuführen ist.
Branchenspezifische Diversifikation und individuelle operative Effizienz
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Stefan Kühn hervorhebt, ist die Bedeutung der branchenspezifischen Diversifikation und der individuellen operativen Effizienz. Gerade in Branchen wie der Pharmaindustrie, in denen Pipelinerisiken eine große Rolle spielen, ist eine breite Diversifikation innerhalb der Branche entscheidend. Dagegen spielt die individuelle operative Effizienz in Branchen wie dem Energiesektor eine untergeordnete Rolle, da sie stark von externen Faktoren wie Rohstoffpreisen beeinflusst wird.
Die Bewertungsobergrenze: Anleger sollten defensiv agieren
Ein weiteres wichtiges Thema, das in diesem Zusammenhang diskutiert wird, ist die Bewertungs-obergrenze. Stefan Kühn gibt Empfehlungen, wie Anleger ihr Portfolio gestalten können, um ein optimales Rendite-Risiko-Profil zu erreichen. Dabei warnt er vor einer zu starren Anwendung von Bewertungsobergrenzen und betont die Bedeutung von Innovation und Wachstum bei bestimmten Unternehmen. Ein Beispiel hierfür ist Apple, das trotz hoher Bewertung aufgrund seines Innovationspotenzials und nachhaltigen Wachstums weiterhin als attraktives Investment gilt.
Die Bedeutung von Zinsen für Wachstumstitel
Abschließend geht Stefan Kühn auf die Bedeutung der Zinsen für Wachstumsaktien wie Apple und Tesla ein. Die Auswirkungen von Zinsänderungen auf die Dynamik von Wachstumsunternehmen werden diskutiert, wobei die langfristige Gewinndynamik als entscheidender Faktor für die Bewertung von Wachstumsaktien herausgestellt wird. Dabei wird deutlich, dass die Bewertung von Wachstumsunternehmen nicht allein auf kurzfristigen Zinsschwankungen beruht, sondern auf einer fundierten Analyse der langfristigen Wachstumsperspektiven.
Insgesamt bietet die Studie von Stefan Kühn einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Aspekte des Diversifikationsprinzips von Benjamin Graham und dessen Anwendung in der modernen Finanztheorie. Durch die Berücksichtigung von Diversifikationseffekten, sektoraler Diversifikation und der Bedeutung von Bewertungsobergrenzen liefert diese Analyse wertvolle Erkenntnisse für Investoren, die ihr Portfolio optimal gestalten wollen.
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Stefan Kühn ist Betriebswirt und Ökonom; er befasst sich seit einigen Jahren mit den volkswirtschaftlichen Veränderungen und der Interdependenz der Märkte sowie der politischen Einflussnahme in Bezug auf Unternehmen, Gesellschaft und den Geldmarkt. Er vertritt die These, dass es sich bei makroökonomischen keynesianischen und neu-keynesianischen Modellen meistens um vollständig interdependente ökonomische Systeme handelt, die nicht rekursiv, sondern nur simultan gelöst werden können. Dabei betrachtet er nicht allein rein wissenschaftliche Methoden, sondern bezieht seine Erkenntnisse aus seiner langjährigen Tätigkeit als Unternehmer und Consultant des Managements überwiegend börsennotierter Unternehmen.
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